12/13. Juni 2003 im Kino in der Reitschule

lilo.spahr@lorraine.ch lilo.spahr at lorraine.ch
Die Jun 10 18:18:32 CEST 2003


Diese Woche laden wir Euch / Sie herzlich zu einem wunderbaren Liebes-Road-
Movie-Geschichte mit österreichischem Charme und russischer Schwermut ein:

Donnerstag 12. Juni und Freitag, 13. Juni, je 21.00h
Kult: Blue Moon, Andrea Maria Dusl, Österreich 2002, 90Min., 35mm, dt.
Mit Josef Hader, Viktoria Malektorovych, Detlev Buck


Der "Blaue Mond", das sehr seltene Zusammentreffen von zwei Vollmondnächten in 
einem Monat, erzeugt eine ganz besondere, geheimnisvolle Stimmung. Das wussten 
bereits zahlreiche Musiker, die dieses Phänomen besangen, das wusste auch Jim 
Jarmusch, dessen MYSTERY TRAIN in einer ungewöhnlichen Nacht um die von Elvis 
gesungenen Version dieses Liedes kreiste, das weiß auch die Pichler-Oma, deren 
Lebensweisheiten Josef Hader alias Johnny Pichler in BLUE MOON regelmäßig 
zitiert und das weiß natürlich auch Andrea Maria Dusl, die Regisseurin dieses 
bemerkenswerten, kleinen Films.
Bezeichnenderweise ist eine leeres Autokino der Ausgangspunkt von BLUE MOON. 
Ein osteuropäischer Mafiosi wartet dort schlecht gelaunt, da sich zum einen der 
Geldboten verspätet und zum anderen das blonde Callgirl auf dem Beifahrersitz 
seines amerikanischen Nobelwagens nicht seinen Vorstellungen entspricht. Als 
der Bote Pichler endlich erscheint, jedoch "Verzugszinsen" fehlen, wird die 
Situation kritisch, weshalb das Callgirl Shirley den jähzornigen Gangster 
kurzerhand außer Gefecht setzt und mit dessen Wagen flüchtet. Eher unfreiwillig 
mit dabei ist auf dem Rücksitz der Bote Pichler, der sich überraschend schnell 
in sein Schicksal fügt (was angesichts seiner attraktiven Begleitung so 
unverständlich nicht ist). 
Die Geschichte driftet zwischen Komödie, Tragödie, Liebesgeschichte, Road- und 
Buddymovie. Die Regie driftet zwischen spontanem Realismus, hektischem Dogma-
Stil, ruhigen Plansequenzen, kreativem Eigensinn und filmischen Reminiszenzen 
(von Eisenstein bis Hitchcock). Die wunderbare Filmmusik driftet zwischen 
(wenig) östlicher Folklore, harmonischer Instrumentalmusik und schweren Trip 
Hop-Beats. (Michael Haberlander). 

Weitere Infos: 
http://www.reitschule.ch/reitschule/kino/index.shtml

Herzliche Grüsse
Lilo Spahr, Kino in der Reitschule, Bern