nouvelles vom 20. bis 22. März 2003

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Mit Mar 19 14:01:48 CET 2003


nouvelles vom 20. bis 22. März 2003

Kino in der Reitschule http://www.reitschule.ch/reitschule/kino/index.shtml
und
www.nouvelles.ch

.. am 21. und 21. März auch im Kino im Kunstmuseum

Kino in der Reitschule
Donnerstag, 20. März und Freitag, 21. März je 21.00h
Toute une nuit, Chantal Akerman, Belgien/F 1981/82, 90 Min., 35mm, OV/dt
Fragmente von Geschichten aus einer schwülen, staubigen Sommernacht in Brüssel, in denen sich Männer, Frauen und Kinder voller Sehnsucht, zu allem bereit, vom Überschwang ihrer Gefühle, manchmal bis zur Besinnungslosigkeit wegtragen lassen. Bis in die Morgendämmerung. - Eine Nacht der Leidenschaften, der Hitze und der Sehnsüchte, der Einsamkeit, der Schlaflosigkeit, der Erwartung, der Trennung und der Wiederbegegnung, der Hoffnungen und Enttäuschungen. Zu hören sind nur wenige Worte und kaum Musik, statt dessen der Ton der Straße, die nachts ganz anders klingt als tagsüber: die Symphonie einer Grossstadt. Toute une nuit ist beseelt von einer Intensität, von verliebter und sexueller Spannung.



      Kino im Kunstmuseum
      Freitag, 21. März, 18.30h und Samstag, 22. März, 16.30h
      Die Filme der Maya Deren

      Meshes of the afternoon, Co-Regie und Kamera: Alexander Hammid, USA 1943, 15 Min.
      Derens bekanntester Film ist Meshes of the Afternoon, ein echter Meilenstein der amerikanischen Nachkriegsavantgarde. Der Traumfilm war geboren. Der Film ist eine Wanderung zwischen dem was wir als Realität erkennen und dem rein Imaginären. Schattenspiele, Spiegelungen und Reflexionen werden visuell brillant eingesetzt und zuweilen sogar die Oberflächen der Bilder durchbrochen, um Löcher in die Raum-Zeitstruktur zu reissen.
      At Land, USA 1944, 14 Min. 
      Die Geschichte einer Frau, die aus dem Meer kommt und zum Meer wieder zurückkehrt. Landschaft wird zu einem ursprünglichen Element in einem mythologischen Kontext. Als zentrales Thema zeigt der Film eine Welt, in der die Bewegung Zeit und Raum überwindet. Der Film steht für die Verschmelzung und somit Aufhebung der stereotyp-traditionellen Muster - männliche Ratio und weibliche Emotionalität.
      A Study in Choreogarphy for Camera, USA 1945, 3 Min.
      In Zusammenarbeit mit dem Tänzer Talley Beatty schuf Deren "einen Film-Tanz - d.h. einen Tanz, der sich so sehr auf die Kamera und die Montage bezieht, dass er nur in diesem Film als eigenständige Einheit vorgeführt werden kann." (Maya Deren). Es scheint, als ginge Beatty durch Wände, als tanze er durch Raum und Zeit. Seine Choreographie entsteht nicht "für" das Kameraauge, sondern vielmehr "durch" die Kamera, denn erst durch den Kunstgriff der Montage und die flüssige räumliche Konstruktion ergibt sich ,der Tanz'. 
      Ritual in Transfigured Time, USA 1946, 15 Min.
      In einem "klassizistischen" Setup spielen Maya Deren, Anaïs Nim und Rita Christiani drei von der griechischen Mythologie inspirierte Figuren. Flüssig bewegen sie sich durch starre Räume.
      Meditation on Violence, USA 1948, 13 Min.
      Komposition und Kameraarbeit in diesem Film verbinden sich mit den Bewegungen des Tänzers. Der Film beginnt und endet mitten in einer Bewegung. Der Tai-Chi-Tänzer wird vom beengten Innenraum hinaus in den weiten offenen Raum geschleudert und vollführt mit der Kamera einen wahren Lebenskampf.
      The Very Eye of Night, USA 1959, Choreographie: Anthony Tudor, 15 Min.
      Das Thema des Films ist die innere Welt des Menschen, wenn er sich in den Moment des Einschlafens begibt. Der Film ist "ein Ballet der Nacht, im Negativ, die TänzerInnen gleichen Sternen, die am Nachthimmel kreisen" (M.D.) 






Kino in der Reitschule
Samstag, 22. März, 19.00h / 21.00h
In the Mirror of Maya Deren, Martina Kudlácek, A/CH/D 2001, 35mm, 103 Min., Musik John Zorn
In the Mirror of Maya Deren ist das filmische Porträt der legendären Filmemacherin und Vodoo-Expertin Maya Deren. 1917 in Kiew geboren und in den USA aufgewachsen wurde sie zu einer zentralen Figur der amerikanischen Avantgarde in den 40er und 50er Jahren. Seit ihrem frühen Tod 1961 ist Deren zu einem Mythos geworden um den sich viele Geschichten ranken. In essayistischen Bildern von den Orten ihres Wirkens und in Gesprächen mit Zeitgenossen in den USA und in Haiti, wie zum Beispiel Alexander Hammid, (Derens erstem Ehemann) Katherine Dunham, Stan Brakhage, Amos Vogel, Jonas Mekas, Judith Malina und vielen anderen, wird die faszinierende Lebensgeschichte der Pionierin und unerbittlichen Aktivistin des künstlerischen Films rekonstruiert. Die Regisseurin vermittelt einen kompetenten Einblick in das filmische Werk auch durch bislang unveröffentlichte Archivmaterialien. Musikaufnahmen von Maya Deren in Haiti und die Filmmusik von John Zorn bereichern diese Biografie einer einzigartigen Frau.

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