ab Heute im Kino in der Reitschule

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Don Nov 25 01:13:31 CET 2004


 

 <http://www.reitschule.ch/reitschule/kino/index.shtml> 

AB HEUTE IM KINO IN DER REITSCHULE
 

 
Gewalt gegen Frauen
Filmzyklus  «hinschauen» vom 18. November bis 11. Dezember 2004 im Kino in der Reitschule.
 
Elisa aus Uruguay geht in Europa auf den Strich, damit ihre Kinder eine Zukunft haben. Yessica lebt in Mexiko im tödlichen Schweigen familiärer Gewalt. Hava muss ab ihrem 9. Geburtstag den Tschador tragen und darf nie mehr mit Jungs spielen. Pilar in Spanien wird von ihrem Ehemann geschlagen und gedemütigt…

Filmgeschichten? Ja, aber auch schockierende Realität: Millionen von Mädchen und Frauen werden misshandelt, bedroht, vergewaltigt, verstümmelt, verkauft, ermordet … weil sie Frauen sind. Gewalt gegen Frauen ist einer der grössten Menschenrechts-skandale unserer Zeit. Amnesty International kämpft für ein Ende dieser Gewalt. 15 Schweizer Kinos helfen mit*.

Mit der Reihe HINSCHAUEN programmieren 15 Schweizer Kinos insgesamt 20 Filme, die aufzeigen, was schwer in Worte zu fassen ist, hinter verschlossenen Türen oder abseits des öffentlichen Interesses stattfindet. Es sind Dokumentar- und Spielfilme, die vom Leiden vieler Frauen erzählen, aber auch von der Kraft des Widerstandes, der Hoffnung und der Liebe.

Mit der visuellen Unterstützung der Kampagne «Stoppt Gewalt gegen Frauen» von Amnesty International Schweiz machen die beteiligten Kinos das HINSCHAUEN möglich. Und wer hinschaut, kann etwas verändern. 
*) Filmclub Frohsinn im TAKino Balzers, Lichtspiel Bern, wir, Filmpodium Biel, Cinéma La Grange Delémont, neues KINO Freienstein, Cinéma Spoutnik Genève, Cinéma des 3 mondes Genève, Kino Wildenmann Männedorf, Filmhaus Luzern/Stattkino, KINOK St. Gallen, Kino Rätia Thusis, Kino Orient Wettingen, Kino Nische Winterthur, Gemeinschaftszentrum Loogarten Zürich, Filmpodium der Stadt Zürich
 
 
Donnerstag 25. November, 21.00 Uhr 
Freitag, 26. November, 21.00 Uhr 
En la puta vida
Beatriz Flores Silva, Urugay 2001, 100 Min., 35mm, spanisch/e



En la puta vida



 

Elisa träumt davon, einen eigenen Coiffeurladen zu eröffnen. Sie ist allein erziehend, Mutter von zwei Knaben und verdient sich ihr Geld als Prostituierte. Als sie sich in den Zuhälter Placido verliebt, scheinen ihre Träume realisierbar zu werden. Placido verspricht ihr schnell viel Geld und nimmt Elisa illegal mit nach Barcelona. Dort trifft sie auf harte Arbeitsbedingungen und erlebt den Kampf zwischen urugayanischen Prostituierten und brasilianischen Travestiten. Als ihre beste Freundin ermordet wird, muss sich Elisa entscheiden, ob sie ihren noch immer geliebten Placido verrät, oder mit der Polizei zusammenarbeiten soll. Elisa muss nicht lange überlegen. 

Beatriz Flores Silvas Film ist eine Mischung aus Soap-opera – ganz im südamerikanischen Stil – und Sozialdrama. «En la puta vida» greift erstmals ein Thema auf, das im Lateinamerikanischen Kino bisher ausgeklammert wurde. Die harte Realität vieler lateinamerikanischer Frauen wird hier in ein farbenreiches Drama – auch mit humorvollen Passagen – verpackt: Ein hoffnungsvoller Beginn mit einer Liebe und einer Reise, dann der pure Alptraum und schliesslich ein angedeutetes Happy End. 

«En la puta vida» gewann 2001 den Preis für den besten Film am Filmfestival Huelva, Spanien.
 

 

 
Samstag, 27. November, 18.30 & 21.00 Uhr
Die Helfer und die Frauen
Karin Jurschik, Deutschland 2003, 80 Min., Beta SP, OV/d



Die Helfer und die Frauen



 
 
Nach den kriegerischen Auseinandersetzungen im Kosovo und Bosnien-Herzegowina bemühen sich die Vereinten Nationen, die Nato-Geführten Friedenstruppen SFOR und KFOR sowie internationale Nicht-Regierungsorganisationen (NGOs) um Demokratie und Menschenrechte in den betroffenen Gebieten. Karin Jurschick dokumentiert eindrucksvoll die Schattenseite dieser Hilfe: Aus Nachbarländern wie Moldawien werden Frauen unter dem Vorwand verschleppt, ein neues Leben in Mitteleuropa beginnen zu können. Anschliessend werden sie im Kosovo ausgesetzt und in die Prostitution getrieben. 

Der Handel mit den Frauen, das so genannte «Trafficking», stellt eine Schattenwirtschaft dar, die erst mit den internationalen Hilfsorganisationen Einzug in die Krisenregionen hält. Durch diese finanzstarke Kundschaft blüht sie auf. Jetzt erst versuchen «die Internationalen» einem Problem Herr zu werden, das sie selbst erst verursacht haben. Dies geschieht beispielsweise durch das STOP-Team (Special Trafficking Operation Programme), eine Sondereinheit der inzwischen aufgelösten UN-Mission in Bosnien. Mittels Razzien und Rückführungsprojekten bekämpft sie das «Trafficking». 

Der Film dokumentiert die Zustände im heutigen Bosnien, gibt Aufschluss über die Strukturen der involvierten Organisationen und reflektiert das Verhältnis von Militarisierung und Missbrauch von Frauen. Die gesammelten Aussagen von Tätern und Opfern, von engagierten Frauen, die das Übel bekämpfen, und Militärs wie Politikern, die es leugnen, werden äusserst aufschlussreich gegenübergestellt. Dabei werden die Arroganz der (männlichen) Macht, Verlogenheit und geheuchelte Moral ebenso deutlich wie die Hilflosigkeit, Verzweiflung und Abhängigkeit der (weiblichen) Opfer.

Vorfilm:
Suka
Igor Voloshin, Russland 2001, 18 Min., Beta SP, OV/e 

Ein Schrei gellt durch die Nacht: «Verdammt! Holt einen Arzt! Aber schiesst nicht auf ihn, ja?» Im Zelt jenes Kommandos der russischen Armee haben sich die Soldaten um das Radio herum versammelt, das diesen Appell überträgt. Hier ist alles ruhig. Im gelblichen Licht der Militärlampen warten die Frontkämpfer darauf, gegen ihren tschetschenischen Gegner losschlagen zu können.

Der Inhalt der regen Unterhaltung, die in dieser Kompanie im Wartestand geführt wird, ist aufschlussreich: zwischen zwei Gläsern Wodka erzählt ein Rekrut die neusten Witze von der Front; ein anderer macht sich über die Männlichkeit des Feindes Gedanken, während er ein paar schlüpfrige Zeilen aus eigener Feder vorliest. Im Kreis um die Kamera herum gruppiert, versucht jeder den anderen an Derbheit zu übertreffen, um Aufmerksamkeit zu erregen. Nach und nach ergreift die Präsenz der Gruppe bis zur Unerträglichkeit von der Leinwand Besitz. Igor Volochine, der sich perfekt in diese beängstigende Gruppe einfügt, liefert uns ätzende Portraits: der feuchte Blick jenes verängstigten Rekruten, das metallene Gebiss des Leutnants mit der Statur eines Terminators.

Schlicht und schnörkellos wird die Szenerie mit sehr kurzen Kampfszenen gegengeschnitten, mit unterschwelligen Bildern, die nachhaltig an jene verbale und körperliche Gewalt erinnern. Chronologisch in umgekehrter Reihenfolge geschnitten, zeigt Suka erst am Ende die Auseinandersetzung, um die es am Anfang ging: einen jämmerlichen Schmutzfleck, beredte Metapher für die Absurdität des Krieges und die Würdelosigkeit, in die sie Menschen stürzt.

 

 
 

 
 

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