DIESE WOCHE IM KINO IN DER REITSCHULE

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Fre Sep 21 04:07:09 CEST 2007


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DIESE WOCHE IM KINO IN DER REITSCHULE







Stummfilme in der Grossen Halle:
Freitag, 21. September 2007, 20.30 Uhr
Der Mann mit der Kamera (Tschelowek s kinoapparatom)
Regie: Dsiga Wertow, UdSSR 1929, 35mm, 68 Minuten.

Bergkatze
<http://www.grossehalle.ch/reitschule/grossehalle/arc/0709stummf.html>







Zwei Musiker begleiten den Film Live, Komposition: Marco Dalpanane „

Musik zu einem Stummfilm zu schreiben, bedeutet für den Komponisten und
Musiker Marco Dalpane, ein Bewusstsein für die Epoche und das kulturelle
Umfeld zu erlangen, in denen der Film entworfen und gedreht wurde. Da das
Kino oft zu vorangegangenen Kulturepochen Bezug nehme, sei ein Musiker
verpflichtet, das musikalische Erbe zu erkunden, präzisiert Marco Dalpane:
"Den richtigen Taktschlag und die richtige Spannung zu finden, erlaubt der
Musik, in wechselnde Beziehungen zu den Bildern zu treten."

Zum Film: "Ich bin das Filmauge. Ich bin die Maschine, die euch die Welt so
zeigt, wie nur ich sie zu sehen imstande bin. Von heute an befreie ich mich
für immer von der menschlichen Unbeweglichkeit." Was Dsiga Wertow 1923
niederschrieb, brachte er 1929 mit dem atemberaubenden "Der Mann mit der
Kamera" über Leben in Moskau, Kiew und Odessa in formaler Vollendung auf die
Leinwand.





Stummfilme in der Grossen Halle:
Samstag, 22. September 2007, 20.30 Uhr
Die Bergkatze
Ernst Lubitsch, D 1919-1922, Stummfilm, s/w, 35mm, 20B/sek, 84 Minuten
Neu restaurierte Fassung. Eine Auftragskomposition der
Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung.


Bergkatze
<http://www.grossehalle.ch/reitschule/grossehalle/arc/0709stummf.html>







Dem reichen Musikerbe aus der Zeit des Stummfilms ist die Arbeit des
zehnköpfigen Orchesters unter der Leitung des italienischen Komponisten und
Musikers Marco Dalpane aus Bologna verpflichtet, der seit Jahren im Auftrag
des Filmfestivals "Il cinema ritrovato" und des Filmarchivs Bologna
Musikkompositionen zu Stummfilmen schafft. Ein erster Auftritt „Die
Bergkatze“ fand am Festival 2000 "Il Cinema Ritrovato" in Bologna statt.
Arte realisierte die Produktion der Musik. Im September 2000 spielte das
Ensemble zur „die Bergkatze“ bei uns in der Grossen Halle. Die Bergkatze
wurde am 19. Oktober 23.00 Uhr auf Arte ausgestrahlt. Für „die Bergkatze“
hat Marco Dalpane in der zwischen Zeit einige Internationale Auszeichnungen
erhalten. Nun wird nach sieben Jahren „die Bergkatze“ mit seinem
zehnköpfigen Orchester aus Bologna wieder bei uns auftreten. Geschrieben
wurde die Musik für die Instrumente Klarinette, Violine, Violincello,
Kontrabass, Pianoforte, Trompete und Posaune.

Synopsis "Die Bergkatze" Der bekannte Schürzenjäger Leutnant Alexis wird in
die Festung Tossenstein versetzt, wo er bereits von der heiratswilligen
Lilli, der Tochter des Kommandanten erwartet wird. Auf dem Weg dorthin wird
er von Rischka, der Tochter eines Räuberhauptmanns, überfallen. Sie
verlieben sich. Rischka wird aber von ihrem Vater mit dem Räuber Pepo
verheiratet. Als sie erfährt, dass ihr geliebter Leutnant nun doch Lilli
heiraten wird, begibt sie sich in die Festung, um Alexis zu sehen. Dort
trifft sie auf die verzweifelte Lilli. Nachdem sie von ihr erfahren hat,
dass Axels mehr für sie als für Lilli empfindet, verbündet sich die gerührte
Rischka mit der Tochter des Kommandanten. Sie macht Axels eine so wilde
Szene, dass dieser sich der sanfteren Lilli zuwendet. Daraufhin kehrt
Rischka, die Bergkatze, zu ihrem Räubergemahl zurück.

Der Regisseur Ernst Lubitsch (1892 - 1947) gilt neben Fritz Lang und
Friedrich Wilhelm Murnau zu den bedeutendsten Regisseuren der deutschen
Stummfilmzeit. Er galt besonders als Spezialist für Komödien. Sein
unverwechselbarer Stil machte ihn berühmt und sicherte ihm den
wohlverdienten Platz in der Filmgeschichte.

Seine Filme zeichneten sich durch Eleganz, Raffinement und Geschmack aus.
Kein Regisseur verstand es, so raffiniert Requisiten einzusetzen, um eine
Situation oder einen Konflikt pointiert aufzulösen. Neben Komödien
inszenierter Lubitsch auch hervorragende Melodramen, Kammerspiele und
historische Kostümfilme. Als Regisseur drehte er insgesamt 38 deutsche und
29 amerikanische Filme.
Lubitsch wurde am 29.1.1892 in Berlin geboren. Geprägt wurde er durch die
Kunst und das Kino der Vorweimarer Zeit. Mit 19 wurde der Sohn eines
jüdischen Mantel- und Kostümfabrikanten Ensemblemitglied des Deutschen
Theaters. Dort machte er unter Max Reinhardt wichtige Erfahrungen für seinen
späteren Erfolg als Regisseur. l913 wandte sich Lubitsch, zunächst als
Schauspieler, bald als Autor und Regisseur, dem Kino zu. Seine ersten Filme
waren kleine Komödien, in denen er selbst die Hauptrolle übernahm.

Mit „Die Bergkatze“, basierend auf einem Manuskript von Hanns Kräly, drehte
Lubitsch den ersten konsequent durchgeführten Spielfilm in Deutschland.
Zugleich war es sein erster kommerzieller Misserfolg. Einer der Gründe war
sicherlich, dass der Film kurz nach Ende des ersten Weltkrieges in die
Lichtspielhäuser kam und das Publikum noch nicht bereit war, eine
Militärparodie zu akzeptieren. Lubitsch selber schätzte seinen Film sehr.
Seiner Meinung nach enthielt der Film mehr Ideen und satirischen Witz als
die meisten anderen seiner Werke. Andererseits wurde das Publikum mit einem
neuen und einzigartigen Stil konfrontiert. Lubitsch hatte die Absicht, den
Film auf eine nur gedanklich getragene Groteske hin, zu inszenieren. Für die
Ausstattung engagierte er den Maler Ernst Stern, der Lubitschs Vorstellungen
konsequent in Ausdruck umsetzte. So entstand eine Architektur, die die
Pointe der Ironie vorweg nimmt und eine Parodie auf Ausdruckmittel des
Expressionismus darstellt. Ergänzend dazu legte Lubitsch über die Bilder
schwarze Passepartouts der unterschiedlichsten Formen. So entstand eine
Abfolge von Bildern in runden, ausgefransten und gezackten Rahmen, die
zusammen mit der künstlichen Dekoration eine neuartige und extreme
Stilleistung zu Zwecken einer satirischen Burleske erreichen. Letztendlich
wurde „Die Bergkatze“ gerade wegen dieser phantasievollen Architektur,
grotesken Ausstattung und der Experimente mit den Bildformaten berühmt.

Zu seinen bekanntesten Stummfilme, die Lubitsch neben Die Bergkatze zwischen
1919 und 1922 in Deutschland inszenierte, gehören Meisterwerke wie Die
Austernprinzessin, Die Puppe, Kohlhiesels Tochter, Das Weib des Pharao und
natürlich Madame Dubany und Annna Boleyn. Er arbeitete mit erfolgreichen
Diven zusammen: Mit Pola Negri, Marlene Dietrich, Greta Garbo, Mary Pickford
und Asta Nielsen.

Die Schauspielerin Pola Negri war eine der ganz grossen Stummfilm-Divas, die
Hollywoods Extravaganz erst so richtig berühmt gemacht haben. Sie war die
erste grosse Schauspielerin, die das Hollywoodkino der Stumm-Film-Ära
mitbestimmte. Im deutschen und amerikanischen Stummfilm und im deutschen
Tonfilm verkörperte sie mondäne Frauen- und Vamptypen. Geboren wurde die
exzentrische Schauspielerin in Lipno/Polen.





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