DIESE WOCHE IM KINO IN DER REITSCHULE

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Mon Mar 3 01:39:01 CET 2008


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 	 DIESE WOCHE IM KINO IN DER REITSCHULE






§129a

Mittwoch 5. März 2008, 20.00 Uhr
§129a Vefahren, Überwachung, etc. - Sind wir alle 129a?
Diskussionsveranstaltung mit Anne Roth








Ende Juli 2007 wurde der Soziologe Andrej H. in Berlin in Untersuchungshaft
genommen, nachdem drei Personen verhaftet wurden, die versucht haben sollen
Bundeswehrfahrzeuge in Brandenburg anzuzünden. Der Vorwurf lautet:
"Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung gemäss §129a StGB u.a.
('militante gruppe (mg)')".

Die Verhaftung von Andrej H. wurde unter anderem damit begründet, dass in seinen
Arbeiten zur Stadtentwicklung gleiche Begriffe (wie "Gentrification") verwendet
wurden, die auch die „militante gruppe“ in ihren Communiqués verwendet hätten.
Zudem sei er intellektuell in der Lage, die anspruchsvollen Texte der
'militanten gruppe' zu verfassen.

Trotz der Absurdität der Vorwürfe, die auf jedeN beliebigeN kritischeN
WissenschaftlerIn angewendet werden könnte, wurde Andrej H. für mehrere Wochen
inhaftiert und in Einzelhaft weggesperrt. Erst nach zwei Monaten wurde der
Haftbefehl gegen Andrej H. aufgehoben.

129a Verfahren ermöglichen Behörden verdachtsunabhängig überall ihre
Untersuchungen durchzuführen und Personenkreise zu überwachen. Aktuell laufen
verschiedene bekannte 129a Verfahren in Deutschland, doch die Dunkelziffer ist
dabei weitaus höher, denn nur die wenigsten werden überhaupt öffentlich,
geschweige denn das überhaupt ein Gerichtsverfahren zustande kommt. Doch was
bedeuten derartige Verfahren für die Betroffenen, ihre Familie und den
Bekanntenkreis selber. Wie erlebt man die Totalbeürwachung von staatlicher Seite
und welchen Einfluss nimmt es auf den Alltag? Anne Roth startete nach der
Inhaftierung ihres Lebenspartners einen viel beachteten Blog
(http://annalist.noblogs.org), auf welchem sie ihren Alltag unter ständiger
Beobachtung zu dokumentieren begann. Darauf wie auf die laufenden Verfahren will
die Veranstaltung ihren Schwerpunkt setzen.




UNCUT:
warme Filme am Donnerstag

Donnerstag, 6. März, 20.30 Uhr
Love is the Devil – Study for al Portrait of Francis Bacon
John Maybury, GB 1997, 90 Min., 35mm, OV, d/f.
Mit Derek Jacob, Daniel Craig, Tilda Swinton

 	   <http://www.liberonweb.it/asp/libro.asp?ISBN=8811694051>
love is the devil






Ein vielfach gebrochener, hochartifizieller biografischer Film über den
englischen Maler Francis Bacon und seine langjährige Beziehung mit George Dyer,
einem Kleinkriminellen aus dem Londoner East End, der Bacon als Muse, Mann und
Modell zu seinen berühmtesten Bildern inspirierte. Stilistisch am Schaffen des
Malers orientiert, entwirft der Film das schonungslose Porträt eines
grüblerischen Ungeheuers, hält durch seine formale Gestaltung und die
minimalistische Musik aber geschickt das Gleichgewicht und beschwört in seinen
dichtesten Momenten ähnliche ästhetische Erfahrungen wie Bacons Bilder.






Ganz die Schweiz .....
.....und 20 Jahre Kino in der Reitschule

Vom 7. bis 29. März 2008

Mit ein paar Schweizer Filmen im Rahmen der Auswahlschau der Solothurner
Filmtage hat es vor 20 Jahren angefangen: Im März 1988 öffnete das Kino in der
Reitschule seine Stalltüre, durch die hindurch man in eine neue „Weltsicht“
gelangte. Am Vortag noch, bis tief in die Nacht, ja bis zur letzten Minute wurde
geschliffen, gebohrt, gebohnert, gewischt und geputzt, der 35mm-Projektor
instand gestellt, die Bar poliert und aufgefüllt und dann gings los! Der Saal
war berstend voll, das Publikum staunte und genoss bis in den Morgen hinein
nicht nur die Schweizer Filme, sondern das wohl seinerzeit originellste
Kinoambiente Berns. Unser Projekt hat sich weiterentwickelt. Wir haben und
professionalisiert, qualifiziert und profiliert. Wir liegen sicherlich oder
hoffentlich in der Schweizer Filmclublandschaft immer noch etwas quer, sind aber
da ganz sicher nicht mehr wegzudenken. In den letzten sechs Monaten hat sich das
Kino auf Themen und Länder konzentriert, die in der 20-jährigen Kinogeschichte
immer wieder aufgetaucht sind. Wie oft probten wir filmisch den Auf- und
Widerstand, wehrten uns zusammen mit Menschen aus der globalisierten Welt gegen
Gleichschaltung, Vereinnahmung und Ausbeutung, und setzten uns ein für eine
menschlichere Welt? Wie oft haben wir unsere Leinwand Regisseurinnen und
Regisseuren geliehen, die uns Bilder von versehrten Menschen und Landschaften
aus ihren konfliktbeladenen Ländern mitbrachten. Stellvertretend dafür stand im
November/Dezember der Israel/Palästina-Konflikt im Mittelpunkt. Zur Feier
unserer 20-jährigen Tätigkeit schauen wir wieder einmal in die Befindlichkeit
unseres eigenen Landes. Und da hat sich thematisch einiges getan. Die
Filmschaffenden, darunter Andrea Staka, die Bernerinnen Barbara Burger und
Margrit Pfister, aber auch der in der Schweiz lebende Kurde Yusuf Yesilöz
blicken in ein Land, das sich mehr und mehr in ein multikulturelles verwandelt
hat. Kinder und Jugendliche aus dem Kosovo oder Sri Lanka, Thailand und Afrika
erzählen von ihren Erfahrungen mit schweizerischen Eigenheiten, setzen sich mit
unseren Wertvorstellungen auseinander und halten mit ihrer unverblümten
Herzlichkeit, gescheiten Kommentaren und heiterem Humor biederem Schweizertum
etwas anderes entgegen. Zusammen mit ihren ProtagonistInnen hinterfragen die
Filmschaffenden schweizerisches Selbstverständnis und erschüttern das „behäbige“
Bild, das viele SchweizerInnen von unserem Lande immer noch aufrechterhalten.
Jene Schweizer, die wie im Film von Karin Bauer Die neuen Schweizermacher das
Fremde fürchten und alles daran setzen, auch gut integrierten AusländerInnen die
Einbürgerung zu verweigern. Wir stellen dieser aktuellen Dokumentation den Film
von Rolf Lyssy aus dem Jahre 1979 entgegen und stellen schaudernd fest, dass
sich die Einbürgerungspraxis seit damals nicht zum besseren verändert hat.

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Freitag, 7. März, 21.00 Uhr
Das Fräulein
Andrea Staka, CH 2006, 81 Min., 35mm, Ov/d,f
Vorfilm: Hotel Belgrad
Andrea Staka, CH 1998, 13 Min., 35mm, Ov/d,f
  <http://www.liberonweb.it/asp/libro.asp?ISBN=8811694051>
das fräulein






Das Fräulein
Nach den beiden erfolgreichen Filmen Hotel Belgrad und Yugodivas präsentierte
die Regisseurin Andrea Staka ihren ersten grossen Kinospielfilm, der u.a in
Locarno im Jahre 2006 den Goldenen Leoparden und den Schweizer Filmpreis für den
besten Spielfilm 2007 gewann. Andrea Staka wirft in Das Fräulein einen intimen
Blick auf drei eigenwillige Frauen in der Schweiz, die aus verschiedenen
Gegenden eines Landes kommen, das es nicht mehr gibt (Ex-Jugoslawien). Der Film
erzählt von Entwurzelung und Sehnsucht in einer Zeit, in der sich immer mehr
Menschen zwischen verschiedenen Kulturen, Religionen und Ländern bewegen, sei es
als Reisende, Vertriebene oder einfach Heimatlose.

Vorfilm: Hotel Belgrad
1998 realisierte Staka ihren preisgekrönten Abschlussfilm Hotel Belgrad über
eine Liebesnacht zwischen zwei jungen Menschen in Belgrad.



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