Diese Woche im Kino in der Reitschule

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Son Jan 11 20:13:19 CET 2009




Diese Woche im Kino in der Reitschule
	
  	

UNCUT:

Donnerstag, 15. Januar, 20.30 Uhr
Fashion Victims – Reine Geschmackssache
Ingo Rasper, D 2007, 105 Min, D



Ein frisch gebackener Abiturient greift seinem Vater, einem Vertreter  
für Damenbekleidung, im Job unter die Arme und durchläuft innerhalb  
weniger Wochen eine Schule des Lebens. Während der dominante Vater  
beruflich ins Abseits gerät und darüber seinen Lebensmut verliert,  
erlebt der junge Mann seine erste Liebe mitsamt Coming out.  
Beschwingte, gut beobachtete Familienkomödie mit nachdenklichen  
Untertönen, die unbeschwert unterhält und dabei von Menschenkenntnis  
zeugt. Die Anlehnung an gängige Fernsehformate und -ästhetiken trübt  
die Freude an dem sympathischen Film ein wenig.




Gemeinsam verändern, alles gewinnen

Freitag 16. Januar, 21.00 Uhr
Der Duft des Geldes
Dieter Gränicher, Schweiz 1998, 35 mm, 79 Min, OV.



Der Duft des Geldes weht durch die Zürcher Gassen, die  
Bahnhofstrasse, den Jachthafen, bis hin zu den Villen. Gränicher  
dokumentiert vier reiche Personen und zeigt ihren Umgang mit dem  
Geld. Einen durch ein unerwartets Erbe reich gewordener der weiterhin  
in seinem gewohnten Lebensstandart weiter lebt. Eine Frau aus  
altreicher Familie die mit ihrem Geld urchristliche Werte verbreiten  
will und auf ihren Reichtum verzichtet. Ein Unternehmer der in vollem  
Luxus lebt und ihn gerne auch zeigt. Und ein Mann der reich war aber  
jetzt von der Sozialhilfe lebt. Mit dem Neoliberalismus hat das  
Rennen nach Geld stark zugenommen. Die Gewinnmaximierung scheint als  
oberstes gesellschaftliches Prinzip, Volkessport ist das Share-holder- 
value-Rennen. Was soll dieses vermehrte Streben nach Materiellem in  
einem Land, das in seiner Mehrheit eher ein Zuviel als ein Zuwenig  
hat? Gränicher zielt mit dem Films darauf ab, dass der Zuschauer  
selbst über sein Verhältnis zu Geld nachdenkt.




Tour de Lorraine 09

Samstag 17. Januar
20.00 Uhr Giù le mani
Danilo Catti, CH 2008, 87 Min, I/d

21.45 Uhr Von Katzen und Menschen – und der Kunst des Nutzlosen
Yaël André, Bel 2007, 69 Min

23.00 Uhr Eine andere Welt ist pflanzbar!
Teil I: Gemeinschaftsgärten in Buenos Aires, E. Haide / C. Arndt, D  
2004, 30 Min, Sp/d
Teil II: Gemeinschaftsgärten in Berlin, E. Haide / A. Puell, D 2006,  
38 Min

00.30 Uhr Ohne Worte – der sechste Oktober 2007 in Bern
Hansdampf, CH 2008

1.00 Uhr The Swamp Collection
Jonas Raeber, u.a., CH 1991–2006



Giù le mani
Am 7. März 2008 gab die Direktion der Schweizerischen Bundesbahnen  
(SBB) die Privatisierung der Güterwagen- und die Schliessung der  
Lokomotivwerkstätten bekannt. 430 Arbeiter von SBB Cargo traten in  
Streik. In wenigen Tagen entstand eine breite Protestbewegung in der  
ganzen Region. Die «pittureria» – ein Depot, in dem die Waggons ihren  
Anstrich erhalten – wurde zum Zentrum des Kampfs. Die Kraftprobe  
zwischen den Streikenden und der SBB-Direktion dauerte 30 Tage. Am 5.  
April sah sich SBB Cargo gezwungen, ihren Restrukturierungsplan  
zurückzuziehen und den Erhalt der Betriebswerke bis 2012 zu  
garantieren. Giù le mani («Hände weg!») – der Titel greift den Slogan  
der Streikenden auf – positioniert sich im Herzen dieses Kampfs,  
dessen Tragweite die Verteidigung von Arbeitsplätzen sehr bald  
überschreitet und etwas Universelleres erreicht, nämlich die Frage  
nach dem Individuum in einer immer globaleren Wirtschaft. So stellt  
er den Menschen in seiner Gesellschaft und seine Werte ins Zentrum  
der Debatte. In seinem Film interessiert sich Danilo Catti vor allem  
für die Personen: Er porträtiert engagierte und eigensinnige  
Individuen, zeigt ihre lebhafte und strategische Intelligenz.  
Befördert vom Schwung dieses aussergewöhnlichen Protests, versteht er  
es, Begeisterung, Freude und das unglaubliche Solidaritätsgefühl  
einzufangen, aber auch Angst, Zermürbung, Anspannung und die  
Ermüdung, die der Druck und die Ungewissheit auslösen.

Von Katzen und Menschen – und der Kunst des Nutzlosen
Am Beispiel der Grossstädte Hamburg, Brüssel und Rom setzt sich der  
Film mit dem Leben und Tagesablauf herrenloser Katzen auseinander,  
die in den durchorganisierten Städten immer wieder Oasen der Ruhe  
finden und scheinbar faul und unnütz in den Tag hinein leben. Dabei  
wird der Begriff der Nutzlosigkeit hinterfragt und der Zuschauer mit  
der Kunst der Zweckfreiheit konfrontiert. Zur Auseinandersetzung  
liefert der Dokumentarfilm wissenschaftliche Theorien und  
philosophische Ansätze zur Kunst des Müssiggangs, lässt aber genügend  
Freiräume, damit der Zuschauer eigene Positionen überdenken kann.

Eine andere Welt ist pflanzbar!
In der Filmreihe werden Gemeinschaftsgärten weltweit vorgestellt. Im  
Zentrum stehen die AktivistInnen des «Guerilla-Gardening», ihre  
Gärten und Visionen. Sie berichten darüber, wie und warum ihre Gärten  
nicht nur grüne Oasen mitten in der Stadt sind, sondern Projekte,  
durch die sie «eine andere Welt» verwirklichen. Diese Ideen nimmt die  
Dokumentarfilmreihe auf und verknüpft so emanzipative Projekte aus  
unterschiedlichen Teilen der Welt.

Ohne Worte – der sechste Oktober 2007 in Bern
Bisher unveröffentlichte Aufnahmen aus der Berner Altstadt vom  
mittlerweile legendären 6. Oktober 2007, als der Marsch auf Bern der  
SVP von Tausenden AntifaschistInnen gestoppt wurde. Seither wurde  
viel geschrieben über dieses Datum, das den Niedergang der SVP  
einleitete. Die zwei routinierten Kameramänner lassen die Bilder für  
sich sprechen, ein Kommentar ist überflüssig.

The Swamp Collection
Swamp steht für «Switzerland‘s Weeniest Animated Motion Pictures» und  
wurde 1991 von Jonas Raeber gegründet. Seither hat Swamp in ihrem  
Luzerner Studio unzählige Trickfilme produziert und viele Preise  
gewonnen. Zum Ausklang des Tour de Lorraine Filmprogramms zeigen wir  
die lustigen und bitterbösen SWAMP-Kurzfilme, die unter anderem von  
dummen Rekruten, rebellischen Schafen, Schweizer Bünzlis in den  
Auslandferien oder der Schweizerischen Waffenexportindustrie handeln.








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