Diese Woche im Kino in der Reitschule

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Son Okt 4 16:43:39 CEST 2009




Diese Woche im Kino in der Reitschule
	
  	

UNCUT:
Dienstag, 6. Oktober 2009, 20.30 Uhr
Clandestinos
Antonio Hens, Spanien 2007, OV/d, 80 min, DVD



Dem hübschen Draufgänger Xabi und seinen Kumpels Joel und Driss,  
einem marokkanischen Teenager in Abschiebehaft, ist es gelungen, aus  
dem Jugendknast zu fliehen. In Freiheit setzt Xabi sofort alles  
daran, Iñaki wieder zu finden, seinen geliebten Mentor und  
Vaterersatz - und ein Mitglied der baskischen ETA. Doch der ist  
spurlos untergetaucht und bereitet insgeheim einen Terroranschlag  
vor. Da die Jungs im Grossstadtdschungel von Madrid von irgendetwas  
leben müssen, verdingt sich Xabi als Stricher. Als er den Fehler  
begeht, den falschen Freier - einen Polizisten - übers Ohr zu hauen,  
ahnt er noch nicht, dass sich dieser fortan an seine Fersen heftet  
und damit Xabis eigenen Ambitionen als Freiheitskämpfer sowie seiner  
Verbindung zu Iñaki auf die Spur kommt.

Körperverliebt und bildgewaltig inszeniert Antonio Hens sein  
unverblümtes wie romantisches Melodram im politischen Untergrund  
Spaniens. Erst in Rückblenden erfahren wir, wie komplex und zugleich  
hocherotisch die Beziehung der verschiedenen Männer untereinander  
tatsächlich ist.




KONTROLLE ÜBERALL
– ÜBERWACHUNGSFILME IM KINO IN DER REITSCHULE
Donnerstag, 8. Oktober 2009, 20.30 Uhr
Red Road
Andrea Arnold, GB/Dänemark 2006, 114 min, 35mm





Jackie arbeitet beim öffentlichen Sicherheitsdienst. Die seit dem Tod  
ihres Mannes und ihrer kleinen Tochter sehr zurücklebenden Frau sitzt  
während der Arbeit stundenlang vor Überwachungsmonitoren. Sie  
beobachtet, was die Menschen in den Gassen, Plätzen, Hinterhöfen und  
verborgenen Winkeln Glasgows treiben und schickt, wird es irgendwo  
brenzlig, die Polizei oder die Sanität vorbei. Einigen Glasgowern  
fühlt sie sich geradezu zärtlich zugetan. Eines Tages entdeckt sie in  
RED ROAD auf einem Monitor einen Mann, der ihr seltsam bekannt ist  
und macht, was Überwacher nie tun sollen: rausgehen und ermitteln.  
Sie folgt dem Mann durch die Strassen und Bars und verwickelt sich  
irgendwann in eine Affäre...

RED ROAD ist aufregendes Kino, kritisiert den Überwachungsstaat,  
porträtiert aus ungewohnter Perspektive eine Stadt und ihre Bewohner  
und erzählt, wie sich eine Frau in der schicksalhaften Begegnung mit  
einem Mann von einem jahrelangen Albtraum befreit.

RED ROAD gewann in Cannes 2006 den Prix du Jury.




Freitag, 9. Oktober 2009, 21.00 Uhr
Rear window
Alfred Hitchcock, USA 1954, 112min, OV/df, 35mm






Der nach einem Unfall mit einem gebrochenen Bein an den Rollstuhl  
gebundene Fotograf Jeffries verbringt aus Langeweile die heissen Tage  
damit, aus seinem Hoffenster die übrigen Nachbarn zu beobachten, in  
deren Wohnungen er auf der gegenüberliegenden Seite Einblick hat. Aus  
den - natürlich indiskreten - Einblicken in die Fenster der  
gegenüberliegenden Wohnungen ergeben sich Geschichten. Ein Mann  
komponiert ein Musikstück, ein Paar verlebt Flitterwochen...

Einer seiner Nachbarn ist ein weisshaariger Mann mit streitlustiger,  
kränkelnder Ehefrau. Eines Nachts sieht er den Mann mehrfach seine  
Wohnung verlassen und zurückkehren. Tags darauf ist die Frau  
verschwunden. Jeffries ahnt einen Mord und spannt seine Verlobte Lisa  
ein, die Sache zu untersuchen. Der Mieter hat ein gutes Alibi, doch  
Jeffries bleibt misstrauisch und wird immer überzeugter, dass er  
recht hat. Schliesslich lässt er sich auf ein riskantes Spiel ein und  
gerät in Todesgefahr...

Hitchcocks Versuch über die unersättliche Gier der Augen, über die  
Wonnen und den Alpdruck des Voyeurismus in Form eines Thrillers. Ein  
sehr spannender, dramaturgisch ausgefeilter Film ohne Schockeffekte.  
Einer der stilistisch klarsten und originellsten Filme Hitchcocks  
voller atemloser Spannung, weil der Zuschauer bald merkt, dass die  
Situation Jeffries der seinen gleicht.
  	

Samstag,10. Oktober 2009, 21.00 Uhr
Freitag, 16. Oktober 2009, 21.00 Uhr
Caché
Michael Haneke, Frankreich 2005, OV/d, 117 min, 35mm



Georges moderiert erfolgreich eine literarischen Fernsehsendung;  
seine Frau Anne arbeitet im Verlag eines Freundes und der Sohn  
Pierrot kommt gerade in seine pubertäre Trotzphase. Die Ehe hat die  
erotischen Gewässer längst verlassen, aber den sicheren Hafen einer  
tiefen Vertrautheit noch nicht erreicht, denn in Georges'  
Vergangenheit gibt es dunkle Flecken, von denen seine Frau nicht  
einmal etwas ahnt. Als der Familie eines Tages anonym eine Video- 
Kassette zugestellt wird, auf der nur der Eingang ihres Hauses zu  
sehen ist, scheint die einzige Botschaft zu lauten: Ihr werdet  
beobachtet. Beunruhigender und unheimlicher sind die  
Kinderzeichnungen, die den Kassetten beigelegt sind. Georges hat  
keine Ahnung wer ihm diese Pakete zugeschickt haben könnte, und seine  
Frau Anne vermutet hinter den Videoaufnahmen zunächst bloss einen  
verrückten Fan ihres Mannes. Schon bald beginnt sich zwischen Anne  
und Georges eine Spirale aus Geheimnissen und Lügen, aus Schuld und  
Misstrauen zu drehen. Schliesslich werden die Videos persönlicher und  
als der unbekannte Filmer sein Elternhaus aufnimmt, ahnt Georges  
langsam, wer der anonyme Absender sein könnte. Da er bei der Polizei  
keine Unterstützung findet, macht er sich selber auf die Suche nach  
dem unbekannten Beobachter und stösst auf ein lang verdrängtes  
Geheimnis seiner Kindheit.

In Michael Hanekes Filmen kann man auf verschiedenen Ebenen folgen,  
wobei man permanent im Dunkeln tappt, weil man nicht weiss, was als  
nächstes passieren wird und worauf das Ganze hinausläuft. Wer bereit  
ist, sich überraschen zu lassen, wird sich nicht langweilen.









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