Diese Woche im Kino in der Reitschule

Kino in der Reitschule kino-infos at reitschule.ch
Die Apr 20 19:35:17 CEST 2010



Diese Woche im Kino in der Reitschule
	 





UNCUT

Dienstag, 20. April, 20.30 Uhr
EMMA & MARIE
– Je te mangerais
Spielfilm von Sophie LaLoy, Frankreich 2009, DVD 96min, OV F/d. 
mit Judith Davis, Isild Le Besco 




Marie ist am staatlichen Konservatorium von Lyon als Klavierschülerin angenommen worden. Da sie sich keine eigene Wohnung leisten kann, zieht sie bei Emma ein. Die Freundin aus Kindertagen lebt allein in einem riesigen Haus mitten in der Stadt. Marie, die froh ist, der Provinz, ihren beiden Eltern und den drei Schwestern entkommen zu sein, muss bald feststellen, dass Emma eine ziemlich komplizierte Vermieterin ist – Männerbesuche sind tabu und sie will alles mit Marie gemeinsam unternehmen. Die naive Marie bewundert die kühle und selbstbewusste Freundin und ist von ihrer geheimnisvoller Ausstrahlung fasziniert. Als Emma ihr allerdings erotische Avancen macht, ist sie verwirrt. Hin- und hergerissen zwischen den Erwartungen ihrer Lehrer, ihrem erotischem Erwachen, dem Wunsch nach Freiheit und Emanzipation und der Ausstrahlung ihrer verführerischen Freundin versucht Marie, sich auf ihre Abschlussprüfung vorzubereiten… «Mit ihrem eindrucksvollen Debüt EMMA & MARIE katapultiert sich Laloy in eine Reihe mit anderen jungen französischen Regisseurinnen, die es sich lohnt im Auge zu behalten. Eine neue Generation meldet sich hier zu Wort.» (FAZ) 

EMMA UND MARIE ist das Regiedebüt von Sophie Laloy, dass sich kunstvoll und hintergründig zwischen Psychothriller und der Geschichte einer Amour fou bewegt. Die beiden Freundinnen werden grossartig verkörpert von Schauspielstar Isild Le Besco (SADE, DIE UNSANFTE) und Newcomerin Judith Davis. In den Nebenrollen treten u.a. Johan Libéreau (DOUCHES FROIDES, LES TEMOINS) und Edith Scob (LES YEUX SANS VISAGE, VIDOCQ) auf. 


 

DOK am Donnerstag

Donnerstag 22.4.10, 20.30 Uhr
Kulturprojekt Porta Chuisa
Film und Live-Konzert aufgeführt mit Hans Koch(cl), Michael Thieke(cl) und Paed Conca(cl). Eine interdisziplinäre Performance rund um die Verletzungen der Menschenwürde.

 
 

Dieser interdisziplinären Performance liegt der Konflikt zugrunde, dass wir am Anfang des 21. Jahrhunderts in einer Welt leben, die noch immer auf Nationalstaaten aufgebaut ist, und in der die Menschen nicht gleich behandelt werden; in der immer noch von Hautfarbe und Rasse gesprochen wird und in der Ernährung, Gesundheit und Zugang zu Bildung immer noch von hierarchischer Klassifizierung abhängig gemacht wird. Thema ist somit der Konflikt zwischen der «Anerkennung der angeborenen Würde und der gleichen und unveräusserlichen Rechte aller Mitglieder der Gemeinschaft der Menschen, die Grundlage von Freiheit, Gerechtigkeit und Frieden in der Welt bildet» (Menschenrechtserklärung vom 10. Dezember 1948) und der Tatsache, dass genau diese Würde in zunehmendem Masse verletzt wird. 

Paed Conca, Komponist und Interpret, hat zu diesem Thema eine Komposition verfasst und drei Arbeiten von drei KünstlerInnen aus verschiedenen Kunstbereichen mit dieser Komposition zu einer interdisziplinären Performance zusammengefügt: 

Aktion: Experiment der Blinden Malerei
Der eventualistische Künstler Giovanni Di Stefano wird mit verbundenen Augen eine Glastüre mit schwarzer Ölkreide komplett zu übermalen versuchen. Diese Aktion wird von beiden Seiten der auszumalenden Fläche gefilmt. Beide Aufnahmen werden in einem Video zeitgleich zu sehen sein. Der Künstler hat maximal 30 Minuten Zeit, die Scheibe so zu übermalen, dass keine transparenten Flächen mehr übrig bleiben. Was ihm natürlich nicht gelingen wird, da er mir verbundenen Augen Fehler machen wird. 

Wort: Forteressensiemangerneles 
Heike Fiedler, Autorin und Performerin
Eine Wortkreation in verschiedenen Sprachen, die mit der Ausgrenzung und Unterdrückung «spielt». 

Film:
Der Filmemacher Giorgio Andreoli hat 2008 während Ausschaffungen von abgewiesenen Asyl Suchenden im Flughafen Zürich/Kloten Filmaufnahmen gemacht und diese zu einer Filmcollage verarbeitet. Mit Absicht werden keine Gesichter gezeigt. 

Musik:
Die Komposition «Porta Chiusa» von Paed Conca wird zu diesen drei Arbeiten als Live-Konzert aufgeführt mit Hans Koch(cl), Michael Thieke(cl) und Paed Conca(cl). 

Bedeutung:
Im Videofilm ist eine Glastüre zu sehen. Durch das Übermalen wird versucht, sie «un-durchdringlich» zu machen. Doch wird das nicht gelingen: Es werden Flecken transparent bleiben. 

PORTA CHIUSA interpretiert dies als Sinnbild der Unmöglichkeit einer totalen (totalitären) Sicherheit, die als Vorwand dient, jeglichen Einlass zu verwehren. Eine trügerische Sicherheit, die vor der Tatsache der weltweiten Migration die Augen verschliesst und nicht realisiert, dass diese Abschottung Gefahr von Innen nährt. Diese Abschottung bedeutet zudem, mitzuwirken an der Missachtung der Menschenwürde. 

In den Texten von Heike Fiedler und im Film von Giorgio Andreoli wird fassbar, dass die Möglichkeit zur Kriminalisierung der Migration heute europaweit gesetzlich verankert ist und umgesetzt wird. Dieser «Unzustand» bedeutet gerade für die Betroffenen, dass sie als minderwertig, gefährlich, kriminell und asozial klassiert werden. Es bedeutet: Die Verweigerung des Mensch-Sein-Dürfens und nicht das Recht auf Bewegungsfreiheit haben zu dürfen. 

Dagegen will das Kulturprojekt PORTA CHIUSA ein Zeichen setzen.






Fressen
und gefressen werden
am praktischen Besipiel:
Freitag 23.4.10, 21.00 Uhr
Samstag 24.4.10, 21.00 Uhr 
The Cook, the thief, his wife and her lover
Peter Greenaway, FR/NL/UK 1989, 119min, 35mm
mit: Helen Mirren, Michael Gambon, Tim Roth 





In den USA verboten, weltweit umstritten und dennoch oder gerade deshalb sein kommerziell erfolgreichstes Werk: Mit seinem fünften Spielfilm «Der Koch, der Dieb, seine Frau und ihr Liebhaber» bringt Peter Greenaway eine skandalträchtige Geschichte zwischen Drama und schwarzem Humor in gänzlich unkonventioneller Färbung auf die Leinwand – ganz im Stil des avantgardistischen Autorenkinos. Blutig, brutal, ekelhaft auf der einen Seite; voller Symbolik und kraftvollen Bildern auf der anderen. Gefüllt mit Körperflüssigkeiten, Tabus und Sex an ungewöhnlichen Orten, verfeinert mit Mord und Kannibalismus, abgeschmeckt mit etwas Mythologie und religiöser Symbolik kocht Greenaway ein filmisches Meistersüppchen. 


Dieser Film muss leider entfallen, da der Rechteinhaber nicht weiss, wo er diese genau gelassen hat, uns aber verbietet, selbigen öffentlich vorzuführen. ... Leute, die sich bei diesem widrigen Regenwetter dennoch zu uns verirren, werden mit einem Überraschungsfilm entlohnt.







Du bekommst diese Mail, weil du in der Mailingliste des Kinos in der Reitschule erfasst bist. Deine Adresse löschen oder weitere Adressen hinzufügen kannst du auf http://kino-liste.lorraine.ch. Das gesamte Programm der Reitschule und mehr findest du unter http://www.reitschule.ch
Falls dieses Mail bei dir nicht korrekt dargestellt wird, klicke bitte HIER


-------------- nächster Teil --------------
Ein Dateianhang mit HTML-Daten wurde abgetrennt...
URL: http://kino-liste.lorraine.ch/pipermail/kino-liste/attachments/20100420/cd09c79b/attachment.html