Diese Woche im Kino in der Reitschule

Kino in der Reitschule kino at reitschule.ch
Mi Jan 11 15:44:15 CET 2012




Diese Woche im Kino in der Reitschule
	 







3. NORIENT MUSIKFILM FESTIVAL
12.-15. JANUAR 2012 – BERN

NORIENT, das Netzwerk für lokale und globale Sounds und Medienkultur, organisiert vom Donnerstag 12. Januar bis Sonntag 15. Januar 2012 das 3. Norient Musikfilm Festival in Bern. Unter dem diesjährigen Festival-Schwerpunkt „Parodie, Tanz und Sex: Andere Formen des Protests“ zeigt Norient Dokumentarfilme zu Dancehall in Jamaika, HipHop in Marokko und Libanon, Generationenkonflikten in den Bergen Albaniens, zu einem spannungsreichen Kulturaustausch zwischen rumänischen DJs und Roma-Musikern, und zu einem politisch aufgeladenen, emotionalen Tanzball in Nordirland. Höhepunkte sind ein schockierender Blick hinter die Kulissen der Bauchtanz-Industrie Kairos, das ghanaische Hip-Hop-Musical „Coz Ov Moni“ („wegen dem Geld“) und der Live-Auftritt von dessen Hauptprotagonisten Wanlov The Kubolor, M3nsa und DJ Edu. Am Freitag und Samstag treten der Kenianer DJ Edu (BBC 1Xtra) und der Südafrikaner Gazelle zu zwei Clubnächten an. Alle gezeigten Filme sind Schweizer Premieren, zahlreiche Regisseure sind beim Festival anwesend. Das diesjährige Festivalplakat wurde vom libanesischen Künstler und Musiker Mazen Kerbaj gestaltet (siehe: mazenkerblog.blogspot.com). Das Festival findet statt im Kino der Reitschule Bern, in der Turnhalle des PROGR Bern und im Club Bonsoir. 

weitere Weblinks zum Festival: 
musikfilmfestival.norient.com 
www.norient.com



Donnerstag, 12. Januar, 20.00 Uhr
I Love Hip Hop in Morocco
Jennifer Needleman / Joshua Asen, Marokko/USA 2007, 75 min. 




Marokkanische Rapper wollen das erste Hip-Hop-Festival Nordafrikas organisieren. Ein schwieriges Unterfangen: Konservative Familien und Behörden müssen überredet werden, Papiere ausgefüllt und Sponsoren gefunden. Der Film dokumentiert den rebellischen Geist der arabischen Jugend im 21. Jahrhundert aus einer nahen Beobachterposition. Die Rapper stellen alteingesessene Traditionen und Hierarchien in Frage. Ihre Beats und Texte liefern den Soundtrack, Marokko bietet die Kulisse. Die westliche Welt wurde von der «Jasmin-Revolution» in Tunesien und den Aufständen in Ägypten, Libyen, Jemen, Bahrain und Syrien überrascht. Dieser Film gibt einen tiefen Einblick in eine der Jugendkulturen Nordafrikas und bietet Erklärungen für die Revolutionen, Unruhen und Bürgerkriege. 

„It is a story about freedom, freedom of speech, the role of Islam in the daily lives of Moroccan youth, politics and oppression by Mohamed VI, poverty, and the sake of arts, in this case hip-hop culture.“ (Miriam Gazzah, Kulturwissenschafterin, Amsterdam)





Donnerstag, 12. Januar, 22.00 Uhr 
At Night, They Dance
Isabelle Lavigne und Stéphane Thibault, Ägypten/Kanada 2010, 80 min.




Tausendundeine Nacht in der harschen Realität von Kairo. In bedrückenden Bildern schildert der Film „At Night, They Dance“ den Alltag von Tänzerinnen in der Hauptstadt Ägyptens. Mit einer fast schon brutalen Nähe blickt die Kamera hinter die Kulissen der ägyptischen Bauchtanz-Industrie und zeichnet ein erschreckendes Sittenbild. Der mehrfach preisgekrönte Film porträtiert eine Familiendynastie von Bauchtänzerinnen. Die Matriarchin hält die Zügel mit eiserner Hand. Ihre Töchter tanzen Nacht für Nacht auf den Hochzeiten der Metropole – ausschliesslich vor Männern. Ein harter Überlebenskampf. 





Freitag, 13. Januar, 20.00 Uhr
In Anwesenheit des Regisseurs
Polyphonia – Albaniens vergessene Stimmen
Björn Reinhardt / Eckehard Pistrick, Rumänien/Deutschland 2011, 97 min.




In den Bergen Albaniens treffen sich die alten Männer und Frauen und stimmen ihre polyphonen Lieder an. Ihr mehrstimmiger Gesang wurde ins UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen. Die Dorfjugend allerdings kümmert das wenig. Sie bevorzugt die neueste Disco-Musik aus der Stadt und will wegziehen aus den Bergen - lieber heute als morgen. Der Generationenkonflikt ist vorprogrammiert. Seit Generationen leben in der Region Shpati Muslime und Christen friedlich nebeneinander. Die ländliche Idylle allerdings trügt, denn globalisierte Wunsch- und Lebensvorstellungen sind längst bis hier vorgedrungen. Der Film nimmt sich Zeit und bringt uns die unbekannte Bergwelt und Berglerkultur Mittelalbaniens näher. Ein differenziertes Porträt. 

„Die Alten haben ihr Leben geändert/ Und die Jugend bleibt in der Ferne/ Oh weh! Oh weh!/ Klagt ihr Armen, denn Kummer naht.“ (Arif, Hirte und Sänger, Albanien) 





Freitag, 13. Januar, 22.00 Uhr
The Shukar Collective Project
Matei-Alexandru Mocanu, Rumänien 2010, 75 min.




Rumänische DJs treffen auf rumänische Roma-Musiker und gründen das Shukar Collective. Die Gruppe mischt Roma-Musik mit elektronischen Club-Sounds und erobert schnell die Festivalbühnen Europas. Der Schein der fruchtbaren Zusammenarbeit aber trügt. Im Film verwandelt sich der ambitionierte Kulturaustausch in einen heftigen Schlagabtausch: Enttäuschungen, Beleidigungen, derbe Flüche, ein paar musikalische Höhenflüge und viel schwarzer Humor. Ein Zusammenprall zweier Welten, filmisch geschickt inszeniert und in wunderbaren Bildern festgehalten. 

„Die ‚White Chiefs’ kritisieren die ‚Gypsies’, sie wollten sich lediglich auf ihre Kosten amüsieren. Die ‚Gypsies’ sind wiederum der Überzeugung, die ‚White Chiefs’ nutzten sie aus, um auf ihre Kosten zu profitieren. Das „Shukar Collective Project“ wird zum ‚Wir’ gegen ‚Sie’.“ (Wilma Rall, Autorin eines Buches über Jenische in der Schweiz) 





Freitag, 13. Januar, 23.45 Uhr
Late Night Shorts




Life From the BBC
Jackson Allers, Libanon/U.S.A., 2010, 15 Min. In Anwesenheit des Regisseurs

BBC steht nicht für die „British Broadcasting Corporation“, sondern für das „Bourj al Barajneh Refugee Camp“, ein palästinensisches Flüchtlingslager im Libanon. Die Rapper Yaseen und TNT von der Hip-Hop-Gruppe I-Voice (Invincible-Voice) sind auf der Suche nach Elektrizität. Denn nur mit Strom können sie ihre Songs aufnehmen – und Strom ist keine Selbstverständlichkeit in ihrem Alltag. Finden sie den Generator für ihr Studio? 

Visit Me Once a Year (Zourouni koulli sana marra)
Siska, Frankreich/Deutschland 2010, 21 Min.

Die libanesische Rapgruppe „Kitaa Bey-Route“(Sektor Beirut) wird 2002 auf eine Tournee nach Frankreich eingeladen. Einige Bandmitglieder tauchen dabei unter und leben seither illegal in Frankreich. Der libanesische Videokünstler und Rapper Siska hat seine ehemaligen Kollegen 2010 wiedergetroffen. Er zeigt Ausschnitte aus ihrem Leben im Exil. „I met my guys from my former rap group again France. It was tragic.“ (Siska, 2011)




Samstag, 14. Januar, 20.00 Uhr
In Anwesenheit der Regisseurin
Paradiso
Alessandro Negrini, Nordirland/Italien 2009, 60 Min.




Im protestantischen Fountain-Quartier im nordirischen Derry will der Musiker Roy Arbuckle einen Tanzball veranstalten. Zerstrittene Protestanten und Katholiken sollen wieder zusammen tanzen. Arbuckle sucht die Mitlieder seiner alten Showband The Signetts zusammen und übt mit den pensionierten Freunden die Stücke von früher neu ein. In der lokalen Tanzhalle „Mem“, der „Apprentice Boys Memorial Hall“, soll der grosse Auftritt stattfinden. Die betagten Schwestern May Hamilton und Kathleen McKane juckt es schon in den Beinen, sie können den Abend kaum erwarten. Findet dieser politisch aufgeladene, emotionale Tanzball auch tatsächlich statt? Noch gibt es Hindernisse zu überwinden. 

„Alles an dieser bezaubernden Geschichte bürstet wider den Strich. Feurige Tango-Musik für den windigen Nordwesten Europas? Protestanten als Opfer? Protestanten, die tanzen und singen? Die haben doch spröde, streng und philisterhaft zu sein. Mitnichten.“ (Martin Alioth, Irland-Korrespondent der NZZ) 





Samstag, 14. Januar, 21.30 Uhr
In Anwesenheit der Produzentin
Hit Me With Music
Miquel Galofré, Jamaika/Spanien 2011, 74 Min.




„One good thing about music, when it hits you, you feel no pain“. Mit diesen Worten startet dieser fantastisch gefilmte, vielfältige Film. Er bietet tiefe Einblicke in die Welt des Dancehall in Jamaika. Portraitiert werden in dieser Langzeitproduktion Starmusiker und Tänzer wie Yellowman, Mavado, Kartel, Bogle, Elephantman, Chi chic hing, und viele andere. Jamaika hat weit mehr zu bieten als Bob Marley, Armut und Bandenkriege – bloss erkennen die Touristen das nicht, die abgegrenzt im Strandhotel Sonne und Meer geniessen. 





Und in der darauffolgenden Woche freuen wir uns auf die Tour de Lorraine ;)








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